Abenteuer Yukon Territorium
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    First Nations

    Die indianischen Völker in Kanada (ohne Métis und Inuit) bezeichnen sich selbst als First Nations, wodurch sie herausheben, dass sie die ersten Bewohner des Landes waren und es eigentlich ihnen gehört. Als nationales Repräsentationsorgan fungiert die Versammlung der First Nations.

    Der Begriff First Nation ist allerdings keine juristisch gültige Bezeichnung, auch wenn er weitgehend von Behörden verwendet wird. Gültig ist nach wie vor der »Indian Act« von 1876, nach dem drei Arten von Indianern unterschieden werden: Status Indian, Non-Status Indian und Treaty Indian. Alle drei Begriffe setzen die Zugehörigkeit zu einem der 632 anerkannten Stämme (davon 18 im Yukon Territorium) voraus. Status Indian stehen eine Anzahl von Rechten und Ansprüchen zu wie z.B. Landrechte, materielle Zuwendungen oder Schutz vor Enteignungen. Um staatliche Leistungen nach dem Indian Act erlangen zu können, müssen sie sich in das so genannte Indian Register eintragen lassen.

    Eine Volkszählung von 2006 erfasste rund 1,2 Millionen indianische Ureinwohner, das sind 3,8% der Gesamtbevölkerung Kanadas. Die Vielfalt der Sprachen der First Nations ist enorm, und einige von ihnen sind vom Aussterben bedroht oder sind bereits tot. Seit den 1970er Jahren hat ein Umdenken eingesetzt und es wurden zahlreiche Aktivitäten ins Leben gerufen, die noch existierenden Sprachen zu unterrichten, Wörterbücher und Grammatiken herauszugeben und Lernmöglichkeiten über das Internet zu schaffen. Von den rund 50 Sprachen der Ureinwohner Kanadas gelten nur Cree, Inuktitut und Ojibway als in ihrem Überdauern gesichert. Für den Zensus des Jahres 2006 gaben nur noch 51% der Reservatsbewohner an, in ihrer Muttersprache kommunizieren zu können, in den Städten waren es nur 12%.

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    Band 4 - Pelly River