Abenteuer Yukon Territorium
  • Vom Mündel der britischen Krone zur kommunalen Selbstverwaltung

    Das Yukongebiet lag lange Jahre weit entfernt von den politischen und ökonomischen Zentren der frühen Einwanderer und wurde daher wenig beachtet. Wegen der dünnen Besiedlung und der harschen klimatischen Bedingungen war es nur von geringem wirtschaftlichem Interesse und zudem blieb es lange Zeit schwer erreichbar. Auch die indianische Bevölkerung merkte nicht viel von der Regierungspolitik und lebte so, wie sie es seit Jahrhunderten in ihren Stammesgebieten getan hatten. Sie jagten, fischten und trieben Pelzhandel, ungeachtet aller bestehenden gesetzlichen Regelungen. Die Welt außerhalb des Yukon blieb ihnen weitgehend verschlossen und fremd.

    Dies änderte sich auch nach der Erkundung von Robert Campbell, der als erster Weißer 1848 im Auftrag der Hudson’s Bay Company zum Pelly kam und am Yukon Fort Selkirk gründete, sowie dem Vordringen weiterer Europäer, die im Pelzhandel involviert waren und in deren Schlepptau die ersten Missionare der christlichen Kirchen im Yukon auftauchten, zunächst wenig.

    Zur Historie der politischen Entwicklung der First Nation

    Erst Anfang des letzten Jahrhunderts, nach dem Goldrausch von 1898, wurde den FN bewusst, dass sie ihr Territorium mit einem anderen Volksstamm, den Weißen, teilten. Andererseits brachte die Suche nach dem Gold mehr Kunde über die Indianerstämme des Yukon nach Ottawa, da die Regierung die öffentliche Ordnung auf der Route zu den Goldfeldern Richtung Dawson City mit Hilfe der RMCP aufrechterhielt. Nach dem kurzen Rush ließ das ohnehin geringe Interesse der politischen Elite in Ottawa schnell wieder nach. Der Yukon war eben immer noch zu weit entfernt.

    So kümmerte sich die Regierung Kanadas wenig um die politisch unbedeutenden Indianerstämme im Yukon, und die Außenkontakte der indigenen Bevölkerung blieben gering. Dies änderte sich erst, als während des zweiten Weltkrieges der Alaska-Highway gebaut wurde. Durch den Straßenbau war der Yukon nun besser und schneller erreichbar und der Einfluss der Regierung wurde für die Indianer plötzlich spürbar. Es dauerte nicht lange, bis sie erkannten, dass die Regierung sich mehr und mehr in ihre ureigensten Dinge einmischte und dass sie nur noch Teil eines von Weißen bestimmten politischen Systems waren, dem sie sich unterzuordnen hatten (...)
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    Band 2 - Teslin River/Nisutlin River