Abenteuer Yukon Territorium
  • Kanadas boreale Waldgebiete

    Eurasien (Skandinavien, Nordwestrussland, Sibirien) und Nordamerika (Kanada, Alaska) bilden die ausgedehntesten zusammenhängenden Waldgebiete der Erde.

    Der Boreale Nadelwald wird in seinen Kerngebieten oft durch nur eine oder zwei Baumarten bestimmt. In Nordamerika kommen die Baumarten der Gattungen Lärche, Fichte, Tanne und Kiefer vor (Ostamerikanische Lärche, Balsamtanne, Weißfichte und Schwarzfichte). Die Kiefernart Pinus banksiana ist auch Teil des nordamerikanischen borealen Nadelwalds, man findet sie aber nur in den südlicheren Teilen desselben.

    Kanada und Russland besitzen die größten intakten Waldgebiete der Erde, namentlich intakte Borealwälder. Diese Regionen stehen jedoch unter wachsendem Erschließungsdruck, da wirtschaftliche Interessen an industrieller Abholzung, Wasserkraft, Bergbau, sowie Öl- und Gasförderanlagen weiter wachsen.

    Der boreale Nadelwald ist der nördlichste Waldtyp der Erde. Während des Indian Summers wird deutlich, über welch großen Artenreichtum auch an Laubgehölzen der kanadische Wald verfügt. Gegen Ende September zeigen sich die ersten roten und gelben Spitzen auf den Blättern der Laubbäume. Und wenn die ersten Nachtfröste einsetzen, verwandeln sich die Wälder in Märchenlandschaften. Blutrot und in leuchtendem Orange strahlen Ahorn, Aspen und Hartriegel in den Wäldern. Dazwischen schimmern Birken und Eichen. Die Nadelwälder liegen in satten Ocker- und Gelbtönen. Der Farbenrausch der Blätter ist ungleich spektakulärer als in der Alten Welt, denn es gibt hier weit mehr Arten von Laubbäumen. Allein zwanzig verschiedene Ahorn- und neun Eichenarten kommen vor – und jede von ihnen prunkt im Herbst mit unterschiedlichen Nuancen.

    Zu den wichtigsten natürlichen Ressourcen der kanadischen Wirtschaft gehören, traditionell und aktuell, die Wälder und die damit verbundenen forstwirtschaftlichen Produkte. Von Beginn der Besiedlung an lieferten die Wälder das Bauholz und das Heizmaterial für die Siedler, daneben waren schon früh die großen Stämme der kanadischen Baumriesen für den britischen Schiffsbau begehrt. Oft kehrten die Schiffe, die neue Immigranten nach Kanada gebracht hatten, mit Bauholz beladen nach Europa zurück. Naturgemäß waren in der Frühphase der Besiedlung Kanadas vor allem die atlantischen Regionen und die Gebiete im Einzugsbereich des Sankt-Lorenz-Stroms am stärksten von diesem Vorgang betroffen (...)
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    Band 2 - Teslin River/Nisutlin River