Abenteuer Yukon Territorium
  • Es war ihm klar, dass fürchterlich harte, einsame, dunkle und lange Wintermonate vor ihm lagen, er wusste, dass er nur noch knapp drei Wochen Zeit für den Bau einer Hütte, für die Einlagerung und Konservierung von Nahrungsmitteln und Fleischvorräten und für das Schlagen von überlebensnotwendigem Brennholz zur Verfügung hatte.

    Aber er hatte Gold, drei prallvolle Säcke voll Gold, soviel Gold, dass er eigentlich nie mehr im Leben auch nur einen Handschlag hätte arbeiten müssen. Aber heute, an diesem ersten Wochenende im September 1898, als sein Verstand seit vielen Tagen zum ersten Mal wieder auf dem Boden der Realität angekommen war, da war ihm klar, dass alles Gold dieser Erde ihn allein nicht über diesen Winter retten könnte. Es blieben also nur zwei Möglichkeiten, und er musste sich schnell entscheiden!

    Drei Säcke voll Gold

    Wollte er dem grausamen Winter entfliehen und mit einem Floß flussabwärts über Pelly Crossing weiter auf dem Yukon Richtung Dawson City zurück in die warme und helle Zivilisation, dann würden ihn mit Sicherheit die Häscher irgendwo unterwegs einfangen und wegen Raub und Mord an den Galgen bringen. Würde er aber hier am Pelly bleiben, müsste er eine Hütte bauen, in wochenlangen Wanderungen Tiere in Fallen erlegen, täglich neu für Kleidung, Nahrung und Feuer sorgen, gegen Dunkelheit, Kälte und Einsamkeit ankämpfen und alles in allem sechs, vielleicht sieben grauenhafte Wintermonate alleine durchstehen!

    Nach einem tiefen Schluck aus einem der Blechkanister stand sein Entschluss fest. Er wollte leben, wollte hier in dieser Flussbiegung des Pelly River dem Winter trotzen (...)
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    Band 4 - Pelly River